Konzentrative Bewegungstherapie

(KBT) Konzentrative Bewegungstherapie

Ausgehend von der Theorie, dass sich Wahrnehmung zusammensetzt aus Sinnesempfindung und Erfahrung, geht die Konzentrative Bewegungstherapie den Weg der bewussten Körperwahrnehmung im Hier und Jetzt vor dem Hintergrund der individuellen Lebens- und Lerngeschichte. Gesunde Anteile und Störungen werden erlebbar, in ihrer Bedeutung verstehbar und damit der psychotherapeutischen Bearbeitung zugänglich.

Die therapeutische Arbeit entsteht im Zusammenwirken von Handeln zur körperlichen Wahrnehmung, Interaktion und Gespräch, in dem das Erlebte ausgesprochen, seine Bedeutung reflektiert und durch Assoziationen vertieft wird. Durch den konzentrativen Umgang mit frühen Erfahrungsebenen (einfühlend und handelnd) werden Erinnerungen belebt, die im körperlichen Ausdruck als Haltung, Bewegung und Verhalten erscheinen und bis in die präverbale Zeit zurückreichen können. Im Umgang mit Objekten (Materialien und Personen) wird, neben den realen Erfahrungen, ein symbolisierter Bedeutungsgehalt erlebbar. Die differenzierte Wahrnehmung ermöglicht ein Vergleichen eigener Einstellungen und eigenen Verhaltens zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Situationen. Die aktualisierten Inhalte werden so konkret erfahrbar, die Problematik wird „begreifbar“ und im Beziehungsraum Patientin (Patient) und Psychotherapeutin (Psychotherapeut) bearbeitbar. Der Ort des psychischen Geschehens ist der Körper.

Die KBT verfügt über eine lange Tradition als Gruppenverfahren, wird aber heute vor allem als Einzeltherapie angeboten. Viele Psychotherapeutinnen (Psychotherapeuten) arbeiten auch mit Paaren.