Wie läuft eine Psychotherapie ab?

Wie eine Psychotherapie im Einzelfall abläuft kann man natürlich nicht genau definieren. Es gibt aber einen groben, grundsätzlichen Ablauf, der in für die meisten Therapien zutreffend ist. Dieser Ablauf lässt sich in 5 Schritte gliedern und erklären.

  1. Auswahl der PsychotherapeutIn
  2. Erstgespräch
  3. Start der Therapie
  4. Verlauf
  5. Ende

1. Schritt – Auswahl der PsychotherapeutIn

Es gibt verschiedenste Wege, den für einen selbst geeignetsten Psychotherapeuten zu finden. Diese Schritt ist ein relativ bedeutender, denn die von Ihnen ausgewählte PsychotherapeutIn wird Sie die nächste Zeit durch Ihr Leben begleiten.

Für die Auswahl stellen Sie für sich zunächst einige Rahmenbedingungen fest, welches Geschlecht soll er haben? Ist mir ein männlicher oder ein weiblicher Therapeut lieber, zu wem finde ich normalerweise schneller eine Vertrauensbasis? Soll mein Therapeut älter, gleichalt oder jünger sein wie ich? Wo soll die Praxis des Therapeuten sein (In der Nähe wo ich wohne oder arbeite? Wäre es mir unangenehm, wenn jemand den ich kenne mich sehen dort würde)? Welche Therapiemethode spricht mich am meisten an (eine kurze Beschreibung der jeweiligen Methode finden Sie hier)? Wie sieht meine finanzielle Situation aus, wie viel Geld möchte ich maximal pro Monat ausgeben? Kann ich eine Psychotherapie auf Krankenschein in Anspruch nehmen? Bin ich berechtigt für einen Zuschuss durch die Krankenkasse von €21,80?

Aber keine Angst, man geht als Patient/Klient keine lebenslange Verpflichtung ein, man kann jederzeit mit der Therapie auch aufhören (sollte dies aber mit dem Therapeuten besprechen, wenn die Therapie schon länger läuft).

Das Bundesministerium für Frauen und Gesundheit bietet hier ein Liste mit Suchmöglichkeit, in der alle in Österreich eingetragen Psychotherapeuten zu finden sind.


2. Schritt – Erstgespräch

Nach der Auswahl der TherapeutIn und der Terminabsprache folgt ein Erstgespräch. Bei diesem werden administrative Fragen (Häufigkeit, Methode, Honorarhöhe, Absage- und Urlaubsregelung), wie auch die Grundmotivation (Anlass) und die Erwartungshaltung geklärt. Nach dieser Abklärung wird, wenn sowohl PatientIn wie auch TherapeutIn gemeinsam die Therapie beginnen wollen, ein Behandlungsvertrag geschlossen.

Bevor Sie den Behandlungsvertrag abschliessen und in weiterer Folge die definierte Therapie besuchen, fragen Sie sich selbst, ob Sie das Gefühl haben zu Ihrer TherapeutIn Vertrauen aufbauen zu können.


3. Schritt – Start der Psychotherapie

Bei der Psychotherapie ist ein wichtiger Schritt, das sich-einlassen auf die Therapie. Da die Therapie besucht wird, hat man dafür bereits den ersten Schritt getan. Haben Sie als PatientIn keine Angst davor auch mal gar nichts zu sagen und still zu sein, man kann sich als PatientIn nicht falsch verhalten.


4. Schritt – Verlauf der Psychotherapie

Jede Psychotherapie verläuft anders. Sie werden feststellen, es gibt Phasen in denen Sie das Gefühl haben, es geht nichts weiter, Phasen in denen Sie große Schritte vorwärts machen und Phasen in denen es Rückschläge gibt. Versuchen Sie diese Gefühle Ihrer TherapeutIn mitzuteilen.

Die Therapie findet normalerweise zu regelmässigen Terminen statt, zumeist einmal pro Woche. Dies kann je nach PatientIn und Therapieverlauf jedoch variieren. Diese Regelmäßigkeit begünstigt den psychotherapeutischen Prozess und das Bilden von Vertrauen.

Manchmal kann sich im Laufe einer Therapie herausstellen, dass das notwendige gegenseitige Vertrauen nicht mehr vorhanden ist, oder sich nicht aufbaut. Besprechen Sie das mit Ihrer TherapeutIn und ziehen Sie gemeinsam nötigenfalls die Konsequenz einer Beendigung der Therapie mit dieser TherapeutIn.


5. Schritt – Ende der Psychotherapie

Auch eine Psychotherapie sollte irgendwann einmal ein Ende finden. Entweder wenn das gewünschte Ziel erreicht wurde, oder aber, wenn TherapeutIn oder PatientIn es für das Beste erreichten diese zu beenden. Während der Therapie kommt es vor, dass sich das Ziel der Therapie ändert, durch verschiedene Faktoren, und somit das anfängliche Ziel nicht ausschlaggebend für eine Ende der Therapie ist. Die Dauer hängt von vielen Faktoren wie Krankheitsbild, Zustand des Patienten, etc ab und ist daher individuell sehr verschieden.

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